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6. Basler Holzbaufachtag



Isaac Reber, Regierungsrat des Kantons Basellandschaft, legte am 6. Holzbaufachtag von Lignum Region Basel in der Markthalle Basel ein klares Bekenntnis zur Förderung von Holzbauten ab. Im Blick auf nachhaltiges Bauen stellte der Vorsteher der Bau- und Umweltschutzdirektion verschiedene Projekte vor, die der Kanton in nächster Zukunft aus Holz bauen will. Dazu gehört der von ihm als Leuchtturmprojekt bezeichnete Neubau der kantonalen Verwaltung in Liestal für 560 Arbeitsplätze. Damit sollen die heute in verschiedenen Liegenschaften dezentral geführten Ämter und Abteilungen in einem Gebäude zusammengefasst werden, was am Kantonshauptort wiederum Wohnraum schafft. Doch auch kleinere Gebäude, wie etwa eine neue Turnhalle für die Sekundarschule Lärchen in Münchenstein, sollen in Holz erstellt werden.

Reber selbst wohnt seit 25 Jahren in einem Holzhaus und fühlt sich dort sichtlich wohl. Nur die naturbelassene Fassade habe inzwischen ein bisschen Farbe angenommen, meinte er.

Hypotheken für Holzbauten

Nicht nur die Regierung, auch Banken haben sich der Förderung von nachhaltigen Bauten angenommen, wie Andreas Holzer von der Basellandlandschaftlichen Kantonalbank aufzeigte. «Gegenüber der Finma müssen wir darüber Rechenschaft ablegen, denn heute herrscht das Denken vor, dass man gegenüber dem, was man finanziert, Verantwortung übernehmen muss», sagte er. So führt die Bank eine Hypothek, die Bauten mit Solarenergie fördert. Angeregt durch Gespräche mit Lignum Region Basel werde zurzeit geprüft, ob diese auch für die Förderung von Holzbauten ausgebaut werden könnte.

Wenn wir die Herausforderungen des Klimawandels gewinnen wollen, müssen wir vermehrt mit Holz bauen, lautet das Credo von Andreas Burgherr, Vorsitzender der Geschäftsleitung und Mitinhaber der Timbatec Holzbauingenieure AG in Thun. «Warum bauen wir nicht nur oberirdisch, sondern nicht auch unterirdisch aus Holz?», meinte er mit Blick auf die vielen Tonnen Beton, die für Parkhäusern und Keller zum Zuge kommen. Stefan Zöllig, der Gründer von Timbatec, baute gemeinsam mit Stuberholz aus Schüpfen den Keller in seinem Privathaus aus Holz. Um Erfahrungen zu gewinnen, wurden dabei Messinstrumente eingebaut. So konnte nachgewiesen werden, wie ein Wasserleck eines Gerätes im Keller vom Holz aufgefangen wurde, in dem es rasch trocknete. In der Schweiz ist dies der erste Keller aus Holz. Dabei waren die Kosten tiefer als bei einem Massivbau. In Deutschland bietet die Firma Staudenschreiner schon seit einiger Zeit Holzkeller für Einfamilienhäuser an.

Kreislaufwirtschaft

Ein wichtiges Thema ist immer wieder die Kreislaufwirtschaft. Die Bauwirtschaft sei weltweit für 55 Prozent des Abfalles verantwortlich, sagte Andrea Klinge. Die Professorin für Zirkuläres Bauen an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Muttenz setzt sich für eine Trennung der Baumaterialien und für deren Recycling ein. Anhand verschiedener Beispiele zeigte sie auf, wie mit einem Anteil bereits verwendeter Materialien neue Produkte geschaffen werden.

Barbara Buser verabschiedet

Am Schluss des 6. Basler Holzbaufachtages wurde Barbara Buser verabschiedet. Die Architektin und Pionierin setzt sich mit ihrem Architekturbüro in situ mit Niederlassungen in Basel, Liestal und Zürich seit vielen Jahren für Bauten mit wiederverwendbaren Materialien ein. Sie bekommt nun einen Lehrstuhl für Architektur an der ETH Zürich und wendet sich damit anderen Aufgaben zu. Für Fragen von Lignum Basel steht sie aber weiterhin jederzeit zur Verfügung.

(Text Martin Binkert)